Nachhaltigkeit in der Küche: 8 Tipps

Schon kleine Veränderungen können große Wirkung erzielen

Nachhaltigkeit beginnt oftmals dort, wo wir sie am wenigsten erwarten, so auch im ganz normalen Küchenalltag. Vom Einkauf über das Kochen bis hin zur Aufbewahrung von Lebensmitteln treffen wir täglich zahlreiche Entscheidungen, die Auswirkungen auf Umwelt und Ressourcen haben. Schon kleine Veränderungen unserer Gewohnheiten können dabei einen großen Unterschied machen – ganz ohne Verzicht oder zusätzlichen Aufwand.

Wer bewusster mit Lebensmitteln, Energie und Materialien umgeht, schont nicht nur die Umwelt, sondern oft auch den eigenen Geldbeutel. In diesem Beitrag zeigen wir praktische Tipps, die sich leicht umsetzen lassen und Schritt für Schritt mehr Nachhaltigkeit in Ihre Küche bringen. So wird der Küchenalltag effizienter und verantwortungsvoller:

Tipp 1: Recycelte Putztücher

Auch dafür lohnt sich das Müllsortieren: Recycling-Mikrofasertücher bestehen zu 100 Prozent aus Kunststoff-Getränkeflaschen. Topfreiniger aus Edelstahl, sogenannte Scheuerspiralen, werden aus Metallresten gewickelt. Recycling-Küchentücher sind aus Altpapier und ersparen Millionen gefällter Bäume ... 

Tipp 2: Dünger aus Küchenabfälen

Machen Sie mehr aus Ihren Küchenabfällen! Mit Hilfe Effektiver Mikroorganismen (EM) und einem luftdicht verschließbaren Eimer lässt sich daraus im Nu Flüssigdünger produzieren. Im Gegensatz zum typischen Biomüll stinkt das Ganze auch gar nicht. Die Technik stammt aus Japan und heißt #Bokashi – einfach mal ein bisschen recherchieren!

Tipp 3: Waschkastanien statt Waschmittel

Aus ganz gewöhnlichen Rosskastanien kann man ein besseres Waschmittel herstellen als aus Waschnüssen: Für eine Ladung Wäsche benötigen Sie 5 bis 8 Kastanien, möglichst frisch gefallene. Bei Weißwäsche sollten die Kastanien geschält werden, bei Buntwäsche braucht man sie nur gut zu säubern. Zerkleinern Sie die Kastanien mit einem Messer oder – in ein Tuch gewickelt – mit einem Hammer. Lassen Sie sie dann in einem Gefäß zusammen mit 300 ml Wasser mindestens 8 Stunden lang ziehen, um die enthaltenen Saponine zu lösen. Gießen Sie dieses Wasser durch ein Sieb in den Waschmittelzulauf Ihrer Waschmaschine. Geben Sie je nach Wasserhärte noch 1 bis 2 Teelöffel Waschsoda dazu (nur nicht bei Wolle oder Seide). 2 bis 3 Tropfen ätherisches Lieblingsöl verleihen der Wäsche dazu noch einen schönen Geruch.

Tipp 4: Kaffee und Espresso mit Edelstahlsieben statt Papierfilter und Aluminiumkapseln

Sind Kaffeetrinker unter uns? Unser Tipp für mehr Nachhaltigkeit in Ihrer Küche: Filtern Sie Ihren Kaffee zukünftig mit einem Sieb aus Edelstahl oder Porzellan – so sparen Sie Papier. Für den Espresso eine Caffettiera nutzen. Diese zusammenzuschraubende Kanne gibt es auch aus Edelstahl oder mit ferromagnetischen Einlagen im Boden – falls Sie in Ihrer Küche mit Induktion kochen. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Pads und bitte auf alle Arten von Plastik- oder Alu-Kapseln. – Sie wissen ja hoffentlich, wie ungesund Aluminium ist und wie verheerend in der Gewinnung.

Tipp 5: Vakuumierte Vorratshaltung

Vakuumierte Lebensmittel können platzsparender und vor allem viel länger gelagert werden, weil Vakuumieren die Haltbarkeit fast verzehnfacht. Das gilt für Trockenprodukte wie Nüsse, Körner oder Kräuter genauso wie für Tiefgefrorenes oder Gekühltes. Rind, Wild und Schwein sind unter Luftentzug verpackt im Kühlschrank bis zu 30 Tage haltbar, ohne wären es allerhöchstens drei Tage. In einer Vakuumierschublade können selbst stark wasserhaltige Früchte und selbst Flüssigkeiten wie Suppen, Soßen oder Getränke problemlos vakuumiert und ggf. gekühlt oder gefroren werden. Das ist perfekt, wenn z.B. nach einer Party viele Getränkereste übrig bleiben …

Tipp 6: Mini-Wasch-Programme

Schlechtes Gewissen, wenn Sie nur eine einzige Klamotte in der Waschmaschine waschen möchten? Diese "Wasch-Scham" sei Ihnen genommen: Einige der neuesten Geräte bieten extra Programme für ganz kleine Wäschemengen, z.B. die iQ700-Modellreihe von Siemens. Vorteil: Umso weniger Wasser und Strom und auch Zeit wird verbraucht. Ruckizucki sind Pulli oder Hose fertig gewaschen!

Tipp 7: Apfelessig statt Weichspüler

Essig statt Weichspüler – wieso? Weil Weichspüler der Umwelt schadet, der Haut, der Kleidung (v. a. Jeans!) und nicht zuletzt dem Trockner. Das im Weichspüler enthaltene Silikon schädigt nämlich dessen Sensoren. Weißer Haushaltsessig ist nicht nur ein formidabler Ersatz, er tut der Waschmaschine sogar richtig gut, weil er Verkalkungen löst. Probieren Sie's aus und geben demnächst einfach 30 bis 60ml weißen Haushaltsessig (keine Essigessenz!) ins Weichspülfach. Damit werden Waschmittelreste auch besser aus den Fasern herausgespült und Schleier auf bunter und schwarzer Wäsche verschwinden. Keine Sorge: Nach Essig wird es nicht riechen. Um die Wäsche duften zu lassen, einfach 2 Tropfen ätherisches Öl mit ins Weichspülfach geben oder einfach nur den Saft einer ausgepressten halben Zitrone, dann aber keinen Essig zusätzlich.

Tipp 8: Microplastikfilter

Textilfasern sind die Mikroplastikquelle Nummer Eins bei der Meeresverschmutzung: Bei jedem Waschgang lösen sich Mikrofasern aus der Kleidung und gelangen ins Abwasser und die Kläranlagen. Ein einziger Fleecepulli verliert beim Waschen zehntausende Partikel, umso mehr beim Schonwaschgang, weil hier umso mehr Wasser im Spiel ist. Millionen Waschgänge erzeugen so eine gigantische Umweltbelastung, die bis in die Ozeane gelangt. Dieses kleine Gerät schafft Abhilfe: 

Natürlich gibt es noch viele weitere Tipps für eine nachhaltige Küche, z.B.: Reduzieren Sie Müll durch Unverpackt-Kaufen, Glas statt Plastik und Stofflappen statt Küchenrolle. Setzen Sie auf langlebige Küchenhelfer aus Holz, Edelstahl und Keramik und sparen Energie beim Kochen, Backen und Spülen. 

Lesen Sie in einem gesonderten Beitrag auf diesem Blog, wie sehr funktionale Küchenausstattung für mehr Nachhaltigkeit sorgen kann. In unserem Beitrag über Öko-Küchen gehen wir darauf ein, wie sehr die Auswahl der Küchengeräte und Kochgefäße zu einem nachhaltigen Küchenalltag beiträgt. Im Spezial-Beitrag über Küchen aus Recycling-Materialien stellen wir Hersteller vor, von denen man nicht nur Küchenmöbel, sondern sogar Geräte, Spülen und Arbeitsplatten aus Recycling-Stoffen erhält.