Küchen-Grundrisse Teil 6

Planungsidee für eine offene U-Küche an der Terrasse

Wie schön man die Enden einer U-Küche nutzen kann, zeigt dieses Küchenbeispiel einer offen geplanten U-Küche. Während das eine lange Ende auf einen kleinen Bartresen hinausläuft, bietet das andere Ende ein offenes Regal, in dem Buchbände und dekorative Schalen gleich auf den ersten Blick wohnliches Flair verbreiten. Diese Küchenplanung ist ideal, wenn der Küchenraum an eine Terrasse oder einen Balkon mit bodentiefen Fenstern grenzt, die auf keinen Fall zugestellt werden sollen.

U-Küchen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Zum Glück. Die typische U-Küche von früher bestand aus einem knapp vier mal drei Meter großen Raum, bei dem drei Wände mit Küchenschränken zugestellt waren. Am unteren Ende befand sich bei gängigen Grundrissen ein Fenster. Notgedrungen wurden hier natürlich keine Hängeschränke angebracht, an den übrigen beiden Wänden jedoch der ganzen Länge nach. Vis-à-vis war die Küchentür, durch die man die Küche betrat und, umgeben von Küchenschränken, nichts mehr sah außer Küche.

Heutzutage wird der U-Küchengrundriss nach Möglichkeit immer noch gerne aufgegriffen, immer häufiger jedoch so, dass eine Flanke des U frei in den Raum ragt und damit zur freistehenden Küchentheke wird. Grundsätzlich wäre es zwar möglich, auch hierüber noch Hängeschränke anzubringen, denn diese lassen sich auch an der Decke montieren. Doch auf diese Weise hat man höchstens noch in der 80er-Jahren geplant. Wenn der Raum schon so groß ist, dass eine Zeile frei stehen kann, verhängt man sich doch nicht den Blick in den Raum!

In den 80er-Jahren war das tatsächlich noch gang und gäbe: Ohne Hängeschränke ging nichts. Möglichst viele Hängeschränke bitte! Heute verzichtet man am liebsten komplett auf Hänge- und Oberschränke. Warum ist klar: Hängeschränke sind einfach typisch Küche, und dazu verkleinern sie den Raum optisch, weil sie genau in Sichthöhe hängen. Die Wohnküchen von heute kommen viel lieber ohne aus. Nur geht dadurch ganz schön viel Stauraum verloren, und daher will auch die Küche in diesem Beispiel nicht auf Oberschränke verzichten, verbirgt sie jedoch großteils dezent in Hochschränken.

Eine U-förmige Küchenarchitektur ist überaus praktisch, weil sie jede Menge Stauraum bietet und alles in greifbare Nähe rückt. Große Räume können natürlich dazu führen, dass Arbeitsbereiche weit auseinander liegen. Der freie Bereich in der Mitte sollte idealerweise zwischen zwei und drei Meter breit sein. Bei einem geringeren Abstand steht man sich permanent im Weg. In lang gestreckten Räumen empfiehlt es sich, das Arbeitsdreieck auf den unteren Bereich des U zu beschränken.

In dem gezeigten Küchenbeispiel ist die wandseitige Zeile mittels Trockenbau flächenbündig eingebaut. Unter der Decke wird dadurch zwar Platz verschenkt. Es kann sich dadurch aber auch kein Schmutz auf den Schränken absetzen. Darüber hinaus wird verhindert, dass auf den Schränken alle möglichen Gefäße wie Vasen, Alkoholika, selten benützte Thermoskannen, Kaffeemühlen und ähnliches gelagert werden, die von Jahr zu Jahr mehr Patina ansetzen und kaum noch dekorativ wirken.

In Kürze folgt an dieser Stelle ein zweites Beispiel einer offenen U-Küche vor einer großen Fensterfront.