Küche im Wohnmobil

Eckpunkte bei der Küchenplanung für Caravan und Co.

Was sollte bedacht werden, wenn man Wohnmobil oder Campingbus küchentechnisch auf Vordermann bringen will? Weniger ist mehr, wäre zu kurz gegriffen: Wer unterwegs merkt, dass sich manche Zutat gewichtsmäßig nicht so einfach schätzen lässt, bereut zum Beispiel, auf eine Küchenwaage verzichtet zu haben. Anhaltspunkte wie arrettierbar, bruchsicher und auf Kochvorlieben abgestimmt, helfen schon eher bei der Küchenplanung einer Campingküche.

Die Ansprüche an Küchen steigen – auch im Wohnmobil. Denn die Zeiten sind vorbei, in denen man seine Ernährung im Camping-Urlaub auf Dosengerichte und Miracoli eindampfte. Heute will man auch im Caravan gesund oder sogar fürstlich speisen. Um das möglich zu machen, braucht es eine vollausgestattete Bordküche. Sie ist umso wichtiger, wenn Essengehen keine Alternative darstellt, weil man sich vegan, XY-frei, katogen oder nur von Rohkost ernährt.

Zurück zur Natur – im Wohnmobil

Dass die Wohnmobilbranche insgesamt boomt, hat mit dem Outdoor-Trend zu tun, den einschlägige Messen, aber auch Magazine wie Walden oder Landlust befeuern. Selbstbestimmter und naturnaher Urlaub ist in den letzten Jahren richtig populär geworden. Entsprechend steigen die Neuzulassungen von Freizeitfahrzeugen. Corona hat diesem Boom nicht nur Beschränkungen, sondern auch eine Steigerung beschert. Wegen Überfüllung waren einige Campingplatze ja schon vor der Pandemie gesperrt. Umso mehr geht es jetzt darum, sein Womo so einzurichten, dass man unabhängig von der Infrastruktur eines Campingplatzes unterwegs ist.

Ausstattung ist alles: Früher begnügte man sich mit einem winzigen Gaskocher zum Kochen und einer Plastikschüssel zum Abspülen. Heutzutage hantieren viele Camper schon an zwei Spülbecken mit Schlauchbrause, kochen an Induktions- oder Drei-Brenner-Gasherden, haben Backofen oder Mikrowelle eingebaut, Kühlschrank und Gefrierfach. In ausgeklügelten Wohnmobilen halten ausziehbare Apothekerschränke viele Gewürzgläser fest, gummierte Schrankböden lassen nichts mehr verrutschen, spezielle Glasregale verhindern, dass langstielige Weingläser Schaden nehmen.

Bestandteile einer Wohnmobil-Küche

  • Wohnmobil-Herde arbeiten in der Regel mit Gas, weil unterwegs nicht immer Stromquellen verfügbar sind. Selbst wenn auf dem Dach ein Solarmodul mitfährt, reicht die erzeugte Spannung meist nicht aus, um damit ein Kochfeld zu betreiben. Zwei Gasflammen sind besser als eine. Wer Angst vor der offenen Flamme hat, kann auf ein gasbetriebenes Ceranfeld umschwenken.
  • Wer beim Caravaning nicht auf einen Backofen verzichten kann, kann diesen auch durch einen Kugelgrill ersetzen, der bei Bedarf einfach außerhalb des Womos in Betrieb genommen wird. Eine andere, sehr einfache Lösung stellt der Omnia Camping Backofen dar: Der Form nach wie eine Kranzkuchenform mit Deckel verwandelt er Hitze von unten in Rundumhitze wie im Ofen – funktioniert nicht nur auf einer Gasflamme, auch auf einer normalen Herdplatte!
  • Eine Dunstabzugshaube darf im Reisemobil nicht fehlen, andernfalls ziehen Fett- und Bratendünste in alle Ecken, und man hat des Nachts noch was im Kopfkissen davon. Das Küchenfenster aufzureißen, kann alles noch schlimmer machen: Selten zieht der Dampf von selbst nach draußen ab, stattdessen bläst Luft herein und verweht auch noch die Gasflammen. Umso länger dauert es, bis das Essen fertig ist.
  • Die Spüle in der Wohnmobil-Küche sollte so tiefsein, dass das Geschirr gut im Wasser eintauchen kann. Essensreste sollten vordem Abspülen anderweitig entsorgt werden. Die in Womos meist dünnen Abwasserleitungenverstopfen in der Regel schnell. Idealerweise ist ein Siphon verbaut. Viele Hersteller bieten passende Abdeckungen, sodass Herd und Spüle bei Nicht-Nutzungals Arbeitsfläche dienen kann. 
  • In puncto Kühlschrank findet man in Wohnmobil-Küchen in der Regel drei verschiedene Typen: Kompressorkühlschränke kommen auf die beste Kühlleistung. Absorber-Kühlschränke können mit Strom und Gas betrieben werden. Eine Thermo-Kühlbox benötigt zwingend Gleichstrom. Auf wohnmobil-abc.de werden die jeweiligen Vor- und Nachteile ausführlich beschrieben.
  • Da der Stauraum begrenzt ist, geht es bei der Entscheidung um die Menge und Art von Tellern, Tassen, Besteck und Kochwerkzeug entscheidend darum, sich seine persönlichen Kochvorlieben genauestens anzuschauen. Als Salat-Fan will man vielleicht nicht auf eine Salatschleuder verzichten. Weniger Platz braucht ein Frotteehandtuch, in das man die Blätter hineinlegt und das an einem Ende zusammengehaltene Tuch mit Muskelkraft schleudert – wie hier auf Youtube beschrieben.