Küche vorher nachher, Teil 6

Austausch einer typischen Sixties-Küche gegen moderne Möbel und Geräte

Sie haben eine Wohnung oder vielleicht sogar gleich ein ganzes Haus gekauft, und darin guckt Ihnen aus allen Räumen stilechter 60er-Jahre-Charme entgegen? Vintage-Möbel können ja manchmal sehr schön aussehen. Es kommt aber auf den Zustand und auf die ursprüngliche Qualität an. Das zeigt sich bei der unten abgebildeten Küche. In Fällen wie dieser raten wir von einem Makeover ab und eher zur Küchenentsorgung. Das Bild oben zeigt, was bei einer totalen Küchensanierung herauskommen kann.

Vielleicht stehen Sie ja auf Sonnengelb und waren die- oder derjenige, welche(r) diese Sechzigerjahre-Küche bei Ebay-Kleinanzeigen zum Selbstabbau ersteigerte? So gut erhalten die Küchenfronten auf den ersten Blick wirkten, so sehr gaben sie bei der Bedienung preis, wie eingerostet die Scharniere und Laufschienen waren. Keine Schranktür fiel zu ohne dabei laut zu klappern, und das Innere der Schränke war in Auflösung begriffen. 


Küchen-Bewahrung oder Rundum-Sanierung?

Das sprach dagegen, bei dieser Sixties-Einbauküche bloß die Einbaugeräte gegen neue zu ersetzen:

1. Bedienkomfort – keine Dämpfungssysteme, schwere Erreichbarkeit

Küchenschubladen, die man mit beiden Hände zuschieben muss, weil sie sonst sperren und verhaken. Küchenschranktüren, die nicht aufbleiben und die man komplett per Hand schließen muss, weil sie ansonsten zuknallen. Typisch für Küchen dieses Alters. Früher gab es noch keine solchen ausgefeilten Dämpfungs- und Führungssysteme wie heutzutage. Bei mancher Oberschrankklappe ist es ein regelrechter Kraftakt, sie zu öffnen, geschweige denn, an sie heranzukommen.

2. Beleuchtung – fehlendes Arbeitslicht, ungemütliche Deckenspots

In dieser Küche fehlt es komplett an Arbeitslicht: Weder über der Spüle noch über der Arbeitsfläche ist auch nur irgendeine Beleuchtung vorhanden. Einzig die veraltete Umluft-Dunstabzugshaube bietet ein integriertes, jedoch nur (noch) schummriges Licht über den Herdplatten. Auch über dem Esstisch ist keine auf eine angenehme Esssituation ausgelegte Lampe installiert. Das Küchenlicht besteht ausschließlich aus drei Deckenspots, die in einem großen Raum überhaupt keine schöne Lichtstimmung bewirken.

3. Küchengeräte – stromfressende Altgeräte

Die gusseisernen Massekochfelder verursachen mit Abstand die höchsten Stromkosten im Vergleich zu Ceran, Gasbrennern oder einem Induktionsherd. Gegenüber einem Ceran- oder Induktionsherd sind sie außerdem sehr umständlich zu reinigen. Die obenauf angebrachten Bedienknöpfe müssen zusätzlich noch nach jedem Koch- oder Bratvorgang sauber gemacht werden. Die Dunstabzugshaube ist längst ineffizient und vor allem sehr laut. Der Geschirrspüler bietet nur ein einziges sehr heißes Programm.

Womit punktet die neue Einbauküche gegenüber der alten?

Vorher schwer zugänglicher Stauraum wurde von unterhalb der Decke in erreichbare Höhen verlagert, außerdem in verschiedene Schranktypen, sodass Ordnunghalten und Orientierung darüber, wo was verstaut ist, viel leichter fallen. Dazu gibt es nun eine reduzierte Anzahl an niedriger montierten Oberschränken mit elektrisch zu öffnenden Falt-Lift-Türen, außerdem einen mittelhohen Eckschrank, ein Bord, das mittels Schiebetür halb offen, halb geschlossen ist, und einen wandbündigen Hochschrank.

Die neue Küche nutzt den Grundriss schöner aus, indem ihre L-Seite offen in den Raum ragt, wodurch ein von zwei Seiten zugänglicher Arbeitsbereich entsteht. Der Esstisch ist höher geworden, sodass sich an ihm stehend ein schneller Kaffee trinken lässt. Man kann aber auch auf Barstühlen gut und bequem daran sitzen und essen, ohne der Küche und den in ihr Aktiven den Rücken zu kehren. Darüber hinaus bietet diese neu gestaltete Küche nun

  • viel mehr Bedienerfreundlichkeit durch professionelle Dämpfungssysteme, mit denen Schubkästen und Türen besonders sanft und leise schließen – ohne Scheppern des Besteckschubkastens und ohne Aufprallgeräusch von Türen oder Auszügen;
  • einen gut und vollständig, je nach Situation ausleuchtbaren Arbeitsbereich, eine leise arbeitende Kopffreihaube, einen für Backbleche nutzbaren Stauraum unter dem Ofen und ein stromsparendes Cerankochfeld.