Sind Küchen-Eckspülen praktisch?

Nur mit dem passenden Eck-Unterschrank und guter Planung!

Bei Ihnen ist eine L- oder U-Küche oder G-Küche in Planung, und Sie fragen sich, wo der beste Platz für die Küchenspüle sein könnte? Informieren Sie sich hier über verschiedene Typen von Eckspülen. Sie sind besonders dann eine gute Lösung, wenn man sich auf den Küchenzeilen viel durchgehende Arbeitsfläche erhalten möchte.

Eckspülen können helfen, den Platz und die Funktionalität Ihrer Küchenarbeitsplatte zu maximieren. Daher sind Eckspülen eine erwägenswerte Einrichtungsoption für kleine Küchen, in denen jeder Zentimeter Arbeitsfläche kostbar ist. Doch auch wenn eine Eckspüle viele Vorteile bietet, ist sie nicht für jede Küche die richtige Lösung. Daher ist es wichtig, Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor Sie sich für diese Spülen-Platzierung entscheiden.

Formen und Materialien von Eckspülen

Eckspülen können ein Blickfang sein, ihr Hauptzweck ist es nicht nur, Platz auf der Arbeitsplatte zu sparen. Obwohl es für Eckspülen nicht ganz so viele Designs gibt wie für Standardspülen, können Sie doch aus vielen verschiedenen Stilen und Materialien wählen. Es gibt Eckspülen aus Quarz, Keramik und Edelstahl und in verschiedener Anordnung als Einzelbecken, mit Restebecken oder Doppelbecken, als hervorstehende Landhausspüle und dezente Unterbauspüle.

Eckspülen können auch mit vielen Erweiterungen versehen werden, z. B. mit einem Schneidebrett, einem eingebauten Sieb, einem Trockenständer über der Spüle, einem Beckenständer oder einer Mehrwege-Armatur. Da der erforderliche Eck-Unterschrank von Haus aus sehr geräumig ist, eignet sich eine Eckspüle hervorragend für die unterseitige Installation eines Wasserfiltersystems, vielleicht sogar in Verbindung mit CO2-Sprudler-Zylinder und/oder Untertischboiler für Kochendwassserhahn u.ä.


Die Form der Eckspüle selbst kann rechtwinklig sein oder trapezförmig, fünfeckig, rund, zur Hälfte gerundet oder unregelmäßig geformt im Drop-In-Installationsformat. Eckspülen lassen sich getrennt von der Armatur einbauen oder sogar inklusive Mischbatterie und Batteriebank genau im passenden Format des Eckunterschranks. Das erleichtert die Pflege, weil dadurch am wenigsten trocken zu haltene Silikon-Fugen entstehen. Auch solche Eckspültypen gibt es im Handel aus Edelstahl, Silgranit und Keramik. Theoretisch lässt sich selbst eine rechteckige Standard-Spüle in der Ecke platzieren, wie das folgende Küchenbeispiel zeigt:

Ergonomische Vorteile von Eckspülen – und Nachteile, die sich vermeiden lassen

Eckspülen können in Winkelküchen Mittelpunkt eines sehr ergonomischen Arbeitsdreiecks werden. Aus der oftmals ungenutzten Ecke wird ein perfekter Spülbereich mit ergonomischen Vorteilen, denn im Gegensatz zur geradlinigen Zeile ist alles, was sich links oder rechts der Spüle befindet, viel mehr im Blick und leichter gegriffen. Im Idealfall wird die Eckspüle zwischen Herd und Kühlschrank platziert und besitzt ein Schneidebrett, das in eine Hälfte der Spüle  passt. Diese Anordnung erleichtert das Kochen ungemein, denn es braucht kaum mehr als eine Körperwendung, um Lebensmittel herauszunehmen, abzuwaschen, kleinzuschneiden und sie an der Kochstelle zuzubereiten. Bedeutet, Sie können eine Mahlzeit kochen, beinahe ohne sich von der Stelle zu bewegen.

Um den größtmöglichen Nutzen aus einer Eckspüle zu ziehen, ist es wichtig, Planungsfehler zu vermeiden. So wird im oben gezeigten Küchenbeispiel dadurch Ergonomie eingebüßt, dass die Hängeschränke zu weit über den Spülbereich ragen und zu tief gehängt sind. Zwar ist das Innere des Hängeschrankes dadurch besser zugänglich, und abgespültes Geschirr, das hier gelagert wird, kann dort schnell wieder verstaut werden. Aber die Gefahr, sich beim Hantieren am Spülbecken den Kopf an den Oberschränken zu stoßen, ist doch zu groß. Nachteilig ist auch, dass die Mikrowelle so nah am Beckenrand steht, dass sie den Bewegungsfreiraum einschränkt, davon abgesehen, dass sie beim Abspülen sicherlich Wasserspritzer abbekommt, was nicht ganz ungefährlich ist.


Keine Eckspüle ohne passenden Eckunterschrank

In jedem Fall empfiehlt sich, eine Eckspüle immer in Kombination mit einem Eckschrank einzubauen, der eine diagonale Fläche bietet, vor der man gut stehen kann. Baut man die Eckspüle in eine Ecke ein, in der die beiden Küchenzeilen im rechten Winkel aneinanderstoßen, gelangt man zwar besser an den Bereich hinter der Spüle. Dafür steht man eingeengt, stößt mit dem Unterkörper gegen die Schränke und kann nicht so nah am Spülbecken hantieren, dass Oberarme und Schultern bei der Arbeit weitestgehend in der Körperachse hängen können. Sie müssen stattdessen leicht nach vorn gestreckt werden, genauso Hals und Kopf. Über kurz oder lang wird das zu Verspannungen führen.

Das Problem, dass der hintere Bereich einer Eckspüle weit entfernt liegt, erledigt sich, wenn das Spülbecken in die Ecke einer Winkelküche montiert wird, deren eine Seite frei in den Raum ragt, wie das Beispiel des Montagevideos zeigt. Vorteil dieser Küchenplanung ist, dass man an der Spüle nicht so "in der Ecke steht", schließlich hat man nach einer Seite freien Blick in den Raum. Nachteil ist, dass beim Abspülen unweigerlich Wasser über die offene Küchenseite hinweg auf den Boden spritzt. In puncto Spritzschutz ist eine Eckspüle eigentlich ja optimal, wenn nur der hintere Bereich nicht so schlecht erreichbar wäre, gerade wo er doch häufig trocken gewischt werden muss. 


Was die Perspektive angeht, könnten für die Ecken theroetisch Fenster eingeplant werden, falls die Eckspülenplanung noch Teil einer Hausplanung ist und es sich beidseitig um Außenwände handelt. Das Titelbild oben zeigt eine die ganze Ecke ausfüllende Edelstahl-Eckspüle mit Fenster an einer Seite in der Küchenausstellung von Küchen Hirzbauer in Augsburg.