Warum eine schwarze Küche immer das besondere Etwas hat

Ihre Küche soll so richtig stylisch aussehen? Dann führt fast kein Weg an Schwarz vorbei.

schwarze offen gestaltete Küchenzeile mit freistehender Küchentheke in Schwarz

Wieso tragen Designer und Architekten allesamt gerne Schwarz? Weil sie stilsicher sind. Schließlich ist Stilbewusstsein ihr Beruf. Und gekleidet in Schwarz hebt man sich auf jeder noch so vollen Vernissage unter Garantie von der Masse ab. Ganz in Schwarz aufzutreten hat damit immer auch etwas Gewagtes. Genau dasselbe gilt für die schwarze Einbauküche. Wenn Sie vorhaben, im Freundeskreis zum Gesprächsthema zu werden, legen Sie sich eine kompromisslos schwarze Küche zu. Nicht die schwarze Küche mit Holzarbeitsplatte oder heller Nischenrückwand. Komplett schwarz! Nur dann schlägt die Küche bei Ihren Gästen richtig ein.

In der Farbenlehre bezeichnet Schwarz eigentlich eine Farb- und Helligkeitsempfindung, die entsteht, wenn visuelle Reize fehlen, wenn die Netzhaut des Auges keine Lichtwellen oder nur solche sehr geringer Intensität wahrnimmt. Schwarz steht damit für die Abwesenheit von Licht. Schwarz absorbiert Licht bekanntermaßen – im Gegensatz zu Weiß, welches Licht reflektiert. Im CMYK-Farbmodell entsteht Schwarz, wenn Cyan, Magenta und Gelb im Verhältnis 100:100:100 zusammenkommen. Bedeutet: Die unbunte Farbe Schwarz enthält alle anderen Farben. Kein Wunder, dass Schwarz für Designer und Architekten ein Style-Klassiker ist, der alle Retrowellen überdauert. Schwarz ist die Königin der Eleganz. Während Weiß das Auge blendet und zwinkern lässt, zieht Schwarz den Blick auf sich, wirkt beruhigend und zugleich inspirierend.

Die schwarze Küche braucht eine offene Küchenarchitektur

Sie sind schon überzeugt? Die Entscheidung ist getroffen? In Ihre Wohnung oder Ihr Haus soll eine schwarze Küche!? Auch wenn das, was jetzt kommt, dem eben Gesagten scheinbar widerspricht: Es gibt ein klares Nein zur schwarzen Küche. Die folgenden Argumente sprechen auf jeden Fall dagegen bzw. dafür, Ihre Küchenplanung noch einmal gründlich zu überdenken:

  • Der für die Küche zur Verfügung stehende Raum ist höchstens 12 Quadratmeter groß und in sich geschlossen.
  • Sie sind ein Fan von allerhand Deko wie Kühlschrankmagneten, Küchengardinen, Hängekörben oder Kresse-Igeln.
  • Ordnung halten ist nicht so Ihrs: Ob Fernsehzeitung von letzter Woche, die nicht ausgetrunkene Kaffeetasse oder Ihre 15 Nahrungsergänzungsmittel – die Küchentheke ist Ihre Lieblings-Ablagefläche.

Wenn auch nur eines dieser Gegenargumente voll auf Sie zutrifft, verwerfen Sie besser den schwarzen Küchenplan. Unter Garantie wird eine schwarze Küche Sie unglücklich machen. Wieso? Die Gründe wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:

  • Schwarz als Stilmittel kommt nur in der offenen Küche voll zur Geltung. In einem vom Wohn-/Essraum abgetrennten Zimmer wirkt eine schwarze Küche deplatziert, macht den Raum eng und dunkel. Einzige Ausnahme: Es existiert eine riesige Fensterfront, am besten mit bodentiefen Fensterscheiben.
  • Und wieso auf Deko verzichten? Denken Sie an die schwarz gekleidete Designerin oder den Architekten im schwarzen Rolli. Stellen Sie sich die beiden mit bunten Halstüchern, einem Eastpack-Rucksack oder Blume im Knopfloch vor. – Die Wirkung ist futsch, stimmt's?
  • Genauso stilstörend wirken Gebrauchsgegenstände, herumstehendes Geschirr, Küchenhandtücher über der Backofen-Griffleiste, ja auch Flecken, Spritzer oder Krümel auf der Arbeitsplatte.

Die schwarze Küche braucht die richtige Ausstattung und passende Besitzer

So verstanden kann Schwarz sich nur derjenige Küchenkäufer leisten, der auch den dazu passenden Wohnstil hat. Klingt hart, ist aber mindestens was dran. Ein verantwortungsvoller Küchenprofi wird Ihnen von einer schwarzen Küche abraten, wenn er bei Ihnen zuhause Maß nimmt und dabei sieht, dass Ihre Küche ohne Fenster ist, die Katze sich an den Fronten die Krallen schärft oder jede senkrechte Fläche mit Postkarten, Einkaufszetteln oder Affirmationen-Post-Its behängt ist. Leider können wir Ihnen an dieser Stelle keine Bilder für solche No-Gos zeigen. Man findet sie sicher im Internet. Das obige Küchenfoto zeigt nur die perfekte schwarze Küche: matt gebürstet, grifflos, mit schwarzer Arbeitsplatte, schwarzen Einbaugeräten, schwarzer Küchenspüle, schwarzer Armatur, schwarzer Nischenrückwand, sparsam dosierter, ausgesuchter Deko und gekonnt integrierter, indirekter Beleuchtung.

Achten Sie auf den Küchenblock oben im Bild: Er unterstreicht den monochromen Küchenstil durch Verzicht auf eine Sockelblende. Stattdessen ruht die Kücheninsel (optisch) auf dem Küchenfußboden. Diese Bauart zählt mit zu den ganz neuen Küchentrends. Defacto fehlt der Küchensockel aber gar nicht. Ohne könnte der geschulte Küchenmonteur schließlich nicht für eine perfekte horizontale Ausrichtung der Kücheninsel sorgen. Dadurch, dass die Küchenfronten aber bis zum Boden reichen, sind die Stützen nicht mehr zu sehen.

Die schwarze Küche kann per definitionem nur matt sein

Ob matt oder glänzend – Sie entscheiden. Wenn Sie aber wirklich auf Schwarz stehen, müssen Sie die matte Ausführung wählen. Warum? Matt entspricht Schwarz als lichtlose, augenberuhigende Dunkelheit. Im Gegensatz dazu passen weiße Küchen bestens zu Hochglanz. Aber eine hochglänzende schwarze Küche ist nicht mehr schwarz. Sie spiegelt die Umgebung – sogar um einiges stärker als weiße Küchenfronten. Mattschwarze Küchenfronten besitzen daher auch eine wärmere Ausstrahlung als hochglänzende, erst recht mit sichtbarer Struktur wie im oben gezeigten Küchenbeispiel. Der Spiegeleffekt lässt Hochglanzfronten zwar weniger dunkel erscheinen. Hochglanzfronten sind auch leicht abwischbar. Das muss aber auch sein, denn bei der schwarzen Hochglanzküche fällt jeder Fingerabdruck sofort ins Auge. Wahre Schwarz-Liebhaber entscheiden sich immer für die mattschwarze Küche.