Kaufkriterien bei Küchenspülen

Welches Material und welche Form sind beim Spülbecken das Beste?

Arbeitsplatte und Spüle aus einem Guss aus Mineralwerkstoff

Wir listen die Testsieger und gehen auf Stärken und Schwächen der Materialien ein. Doch auch die Form der Spüle ist wichtig. Je nach Geschmack, Kochgewohnheiten und vorhandenem Platz sind ganz unterschiedliche Ausführungen möglich. Die folgende Übersicht bietet eine kleine Entscheidungshilfe vor dem Kauf der Küchenspüle.

Eins ist klar: Als der Geschirrspüler in der Küche noch nicht üblich war, wurde die Küchenspüle vorrangig für eines verwendet: zum Abspülen von benutztem Geschirr. Das meiste davon wandert heutzutage in die Geschirrspülmaschine. Nur Töpfe, Pfannen, Kochwerkzeuge, Salatbesteck oder Schneidebretter aus Holz werden noch im Spülbecken gereinigt. Damit ist die erste Anforderung klar:

1. Breite und Tiefe des Spülbeckens

Ein wesentliches Kriterium vor dem Kauf einer Küchenspüle ist das ihrer Größe. Am besten messen Sie aus, welche Abmessungen Ihre größte Salatschüssel, Ihr größter Suppentopf, Ihre größte Pfanne und Ihr Backblech haben. So groß sollte das Spülbecken in der Diagonalen mindestens sein, es sei denn, es macht Ihnen nichts aus, besonders großes Kochgeschirr in der Dusche oder Badewanne abspülen zu gehen. (Nicht wirklich eine Alternative!) Die XL-Spüle Blanco Andano z. B. verfügt über eine Beckentiefe von 210 mm. Der Radius beträgt 450 mal 400 mm. Die Variante Blanco Flex Mini begnügt sich mit einer Beckentiefe von 150 mm und einem Durchmesser von 370 mal 340 mm.                       

2. Form: Solo oder Doppelspüle oder Eckspüle

Als man noch keinen Geschirrspüler hatte, war die Doppelspüle plus Abtropflfläche unbedingtes Muss. Wenn ausgeknobelt war, wer spülte und wer abtrocknete, wurde ins zweite Spülbecken klares Wasser eingelassen und darin dann das Geschirr von Seifenresten befreit. Auf der Abtropffläche ruhte das Geschirr, bis es von selbst trocknete oder von dem, der abtrocknen musste, ergriffen wurde. Seit einem die Geschirrspülmaschine diese Arbeit abnimmt, trifft man in modernen Einbauküchen kaum noch auf eine Doppelspüle. Dafür sind große Spültröge modern geworden. Und es gibt Sonderformen für die Ecke, von Villeroy & Boch sogar mit einem zweiten kleinen Becken.

3. Auch bei der Armatur auf Funktionalität achten

Gerade wenn sowas wie ein Backblech in der Spüle gereinigt wird, zahlt sich die Schlauchbrause aus. Auch beim Reinigen der Spüle selbst ist die Schlauchbrause ideal, da flexibel in alle Richtungen verschiebbar. Möchten Sie das Spülbecken am liebsten direkt vorm Fenster einbauen? Für diesen Fall hat bspw. Franke Armaturen entwickelt, die sich herunterdrücken oder abnehmen lassen, wenn man das Fenster öffnen möchte. So lässt sich die Active Window Doccia bei Bedarf mit einem Handgriff teleskopartig versenken. Der Bedienhebel ist separat neben der Armatur platziert. Bei der Window Pull Out Nozzle nehmen Sie die gesamte Armatur einfach heraus und legen sie beiseite.                       

4. Küchenspüle aus Edestahl, Keramik oder Kunststein

Emaillierte Spülbecken sind von anno dazumal. Heute ist dank Kunststein, aber auch im Keramikbereich fast jede Farbe möglich. Edelstahl weist schnell Kalkflecken auf und ist auch schneller zerkratzt. Dafür gibt es Edelstahlspülen inzwischen auch in Kupfer oder Gold – von Reginox! Weiße Keramik ist so gut wie unzerstörbar und aus der Landhausküche nicht wegzudenken. Doch hier bildet Tee oder Kaffee schnell Flecken, die sich mit dem Küchenschwamm allerdings gut entfernen lassen. Wenn von Granitspülen die Rede ist, ist natürlich keine aus Naturstein gemeißelte Küchenspüle gemeint. Vielmehr handelt es sich hier um Kunststein, der aus Quarzsand, dem härtesten Bestandteil von Granit, gefertigt wurde. Dieser Mineralwerkstoff, aus dem man Kunststeinspülen herstellt, wird oft noch mit Silberbestandteilen angereichert. Dies soll einen antibakteriellen Hygieneschutz mit sich bringen. Jeder Spülenhersteller gibt solchen Spülen eigene Namen. Sie nennen sich z. B. Silgranit (Blanco), Fragranit (Franke) oder Cristadur (Schock). Generell ist eine Kunststeinspüle genau so widerstandsfähig wie eine Keramikspüle, glänzt aber nicht so.

5. Einbau der Küchenspüle: plan oder erhöht

Unterbau-Edelstahlspüle

Unterbauspüle

Wer den puristischen Wohnstil liebt, wird das sogenannte Unterbaubecken kaufen. Dieses wird direkt unter dem passgenau gefertigten Arbeitsplatten-Ausschnitt montiert. Abtropffläche und Armaturenbank sind nicht vorgesehen. Auch Armatur, Excenter-Bedienung oder Seifenspender werden auf die gleiche Weise direkt in der Arbeitsplatte installiert. Funktionaler Vorteil einer so eingebauten Küchenspüle: Schmutzpartikel auf der Arbeitsfläche werden ohne jede Schwelle oder bremsende Fuge direkt ins Becken gewischt.

Flächenbündige Spüle

Spülen zum flächenbündigen Einbau sind häufiger in Küchen anzutreffen. Küchenspülen dieser Art werden von oben in den dafür vorbereiteten Ausschnitt der Arbeitsplatte eingepasst, idealerweise so, dass der Übergang nicht sichtbar ist und auch ohne Höhendifferenz. Die meisten flächenbündigen Spülen kommen mit Armaturenbank und Abtropffläche. Modern sind Abtropfflächen ohne Rillen, wenn Rillen auch den Trocknungsvorgang von hier abgestelltem nassen Geschirr unterstützen.

Erhöht eingebaute Spüle

Der Klassiker unter den Spülentypen ist die Einbauspüle mit mehr oder weniger erhöhtem Rand – bei der weißen Keramikspüle geht's kaum anders. Ihr Rand liegt auf der Arbeitsplatte auf und wird dort mit Silikon versiegelt. Vorteil des erhöhten Randes ist, dass das Überschwappen von Wasser gegenüber der flächenbündig eingebauten Spüle eingedämmt wird. Nachteil ist, dass Krümel oder Schneidereste nicht einfach ins Becken gewischt werden können. Armatur und Abtropfbereich sind bei dieser Art ein Stück mit der Küchenspüle.

Augsesetzte, erhöht eingebaute weisse Keramikspuele mit zwei Becken

Arbeitsplatte und Spüle aus einem Guss

Sind die gesamte Arbeitsplatte und die Spüle ein zusammenhängendes Stück (siehe Bild ganz oben), handelt es sich entweder um eine Sonderanfertigung oder einen fertigen Spülenblock. Was das hierbei verwendete Material angeht, kann Edelstahl genauso gut wie Keramik (z. B. von Systemceram), aber auch Mineralwerkstoff zum Einsatz kommen. In allen Fällen ist ein glatter, absolut fugenloser Übergang von der Arbeitsplatte zur Spüle gewährleistet. Diese besonders stylische Lösung ist wahrscheinlich auch die kostspieligste, dafür aber ganz was Besonderes und sehr pflegeleicht.