Design- und Architekturküchen
Individuell passend wie ein maßgeschneiderter Anzug
Beitrag lesenBekommen Sie auch schnell zu viel, wenn es beim Kramen nach der Pfanne ganz hinten im Unterschrank schrecklich laut klappert, weil Topfdeckel zur Seite stürzen, Henkel sich verhaken oder Griffe im Weg sind? Sehr ähnliches Szenario herrscht ja auch oft bei den Dingen, die man unter der Spüle so aufbewahrt: Die vorderen Putzmittelflaschen wollen einfach nicht stehen bleiben, wenn man dahinter etwas herauszieht. Alles stürzt durcheinander.
Wie lange leben Sie schon mit dieser Dysfunktionalität? Drei Jahre, zehn Jahre? Klar: Irgendwie gewöhnt man sich an so befüllte Küchenschränke – gerade, wenn man nicht oft in ihren hintersten Ecken etwas sucht. Aber auf diese Weise geraten auch Dinge in Vergessenheit: der gesunde Dampfgareinsatz für den Topf zum Beispiel oder die geniale Gewürzmischung, die man sich aus dem Urlaub mitgebracht hat.
Schrankfächer praktisch gestalten – für mehr Übersicht und Platzgewinn
Wir finden: Das kann so nicht weitergehen. Sind Sie nicht auch dieser Meinung? Na dann: Worauf warten Sie noch? Viele Verbesserungen können Sie einfach nachrüsten: Küchenhersteller sind ständig bestrebt, die Stauräume ihrer Küchenmöbel noch praktischer zu gestalten, noch mehr zu optimieren. Und so gibt es auf diesem Markt auch ständig neue Lösungen, die einem helfen, mehr Ordnung in den Küchenschrank zu bringen. Dazu gehören Mülltrennsysteme genauso wie ausziehbare Handtuchstangen, Teleskopschubladen oder Korb-Kombisysteme.
Doch vor all solchen Anschaffungen sollten Sie zuerst überlegen, was davon Sie persönlich brauchen: Wer seinen Stauraum optimal organisieren will, muss sich darüber klar werden, welche Teile seines Küchenzubehörs gut sichtbar und welche sofort greifbar sein müssen. Als Faustregel gilt: Nur täglich oder wenigstens einmal pro Woche benutztes Kochwerkzeug verdient einen Dauerplatz auf oder nahe der Arbeitsfläche. Töpfe und Pfannen sollten in der Nähe des Herdes aufbewahrt werden. Hängen Sie sie zum Beispiel an einer Relingstange auf. Plastiktüten sind direkt neben dem Abfalleimer am besten platziert, können sie doch gut als Mülltüten dienen. Hierfür gibt es Vorrichtungen, die Sie einfach innen an der Schranktür befestigen können.
Individuelle Schrankinneneinrichtung – dank guter Ideen und alternativer Nutzung
Es gibt viele Möglichkeiten, jeden Freiraum in Stauraum zu verwandeln: Sockelleisten können niedrigen Auszügen auf Rollen weichen. Ein Spalt zwischen Küchenschränken kann Backbleche und -gitter beherbergen. Ein Ablageboard über den Hängeschränken nimmt selten genutztes Geschirr auf. Schnell sieht jedoch eine so optimierte Küche sehr vollgestellt aus. In den allermeisten Küchen findet ein Fünftel der aufbewahrten Dinge nie Verwendung. Ausmisten lohnt sich daher immer.
Doch das, was bleibt, soll sicht- und greifbar aufbewahrt werden. Hier zeigt sich: Die besten Stellflächen verdanken ihre Entstehung meist einer guten Idee. So ist Saskia, in deren Youtube-Channel es sonst nur um Schminken und Schönheit geht, auf die Idee gekommen, Werkzeugtragen für die Aufbewahrung von Hipp-Gläschen- und Nutella-Vorräten zweckzuentfremden. Lustig: Abstellen tut sie die damit befüllte Plastikbox unter der Spüle:
Richtig gut finden wir die Idee, oben hinten im Spülenunterschrank eine Teleskopstange zu befestigen, an der Saskia ihre Putzmittel in Sprühflaschen jeweils am Hebel aufhängt. So kann nichts durcheinanderpurzeln! Genauso genial, hier Stehsammler, wie wir sie aus dem Büro kennen, zu Lagerstätten für Spülbürsten, Lappen, Knoblauch (!) etc. umzufunktionieren und die Plastikkörbe dazu auch ganz unorthodox einfach auf die Seite zu legen.
Im Oberschrank hat Saskia ein Bett-Tablett aufgestellt und schafft so in der Oberhälfte des Schrankinnenraums eine 2-etagige Tassenstellfläche. So bleibt daneben noch Platz für eine hohe Porzellan-Kaffeekanne, die Saskia ansonsten hinlegen müsste, damit sie noch hinein passt. Um im Kühlschrank Ordnung zu halten, verwendet die Youtube-Bloggerin durchsichtige Sichtlagerboxen. Darin sammelt sie z. B. alles, was sie fürs Frühstück braucht, und muss so nichts davon einzeln nacheinander herausnehmen.
Praktisch, aber mit Minus-Punkten: Die Robustheit von Lebensmitteln und Geräten ist nicht grenzenlos
"Obacht!", sagen wir zu der Idee, Briefablage-Körbe aus Plastik auf den Lüftungsschlitzen der Mikrowelle zu platzieren. Auch der Vorschlag, die Pappdeckel von Filterteeboxen abzureißen, um schneller an die Teebeutel zu gelangen, birgt Nachteile – die nämlich, dass der Tee dann schnell sein Aroma verliert, oder dass intensiv riechender Tee andere Sorten mit mildem Aroma "befällt" und verfremdet. Ganz besonders Pfefferminztee ist daher am besten in einer abgeschlossenen Metalldose zu lagern – evtl. sogar im Kühlschrank. Aus demselben Grund sollten Kaffee und Tee stets getrennt voneinander aufbewahrt werden.
Und so praktisch es auch ist, alles, was man zum Frühstück isst, im Kühlschrank in einer Kiste zu verstauen: Eigentlich sollten Wurstwaren und Milchprodukte in unterschiedlichen Temperaturzonen gelagert werden. Auch muss angemerkt werden, dass jede Art von Schachtel – so praktisch sie auf den ersten Blick erscheint – immer das Potenzial hat, für die Ansammlung von Teilen zu sorgen, die allmählich in Vergessenheit geraten. Und auch für die Ansammlung von Schmutz. Transparente Kisten und gute Ausleuchtung auch in Unterschränken wirkt dem allerdings entgegen.