Offene und/oder geschlossene Oberschränke

Hängeschrank-Typen: auf einen festlegen oder kombinieren

Sie überlegen, wie Sie in Ihrer Küche den Schrank-Bereich oberhalb der Arbeitsplatte gestalten sollen? In diesem Punkt hat man heutzutage wirklich die Qual der Wahl. Das liegt nicht nur an verschiedenen Öffnungsmechanismen und der gewachsenen Fronten-Vielfalt, die für Hängeschränke inzwischen zur Verfügung stehen. Gerade auch Größe, Art und Anordnung wollen bei einer modernen Küchenplanung neu überlegt sein.

Was sich nicht alles getan hat im Bereich Oberschränke! Da ist ein Blick zehn Jahre zurück fast so etwas wie ein Ausflug in eine andere Welt. Damals war es nahezu ein Gesetz, auf jeden Fall ein geschlossenes Zeilenbild zu erreichen. Küchenplaner achteten daher immer darauf, Länge und Unterteilung der Oberschränke den Unterschränken anzugleichen. Die senkrechten Linien der Schrankteile hatten bei Ober- und Unterschränken übereinzustimmen. Das Gesamtbild einer Zeile sollte ein symmetrisches Bild abgeben.

Diese Herangehensweise ist gewissermaßen Schnee von gestern. Die Gegenüberstellung einer neu gekauften Einbauküche aus dem Jahr 2010 mit einer Standard-Küchenplanung von 2020 macht auf den ersten Blick deutlich, welche Veränderungen im Oberschrankbereich stattgefunden haben:

Bei der zuoberst abgebildeten weißen Einbauküche wurde penibel darauf geachtet, dass die senkrechten und waagerechten Linien, die sich an den Grenzen der einzelnen Schränke ergeben, geradlinig ineinander übergehen. Ganz anders das Küchenbeispiel darunter: Weder im Ober- noch im Unterschrank-Bereich haben die Küchenplaner die einstige Vorgabe beherzigt. Statt die Unterschrankreihe auf einer Höhe fortzuführen, wird sie von einem Geräteschrank unterbrochen, und dessen Gesamthöhe entspricht genausowenig dem Standard wie dass seine Oberkante in einer Ebene mit der Oberkante der Oberschränke liegt. Die Hängeschränke selbst frönen der Skelettbauweise: Hier wird auf Seitenwände und -türen völlig verzichtet – ein offenes Edelstahl-Hängeregal im stylischen Werkraum-Look. Nur dass hier keine Zangen oder Farbtöpfe lagern, sondern dekorative Gefäße und schönes Geschirr.

Offene und geschlossene Hänge- und Vitrinenschränke nebeneinander

Häufiger noch ist zu sehen, was das nachfolgende Küchenbeispiel zeigt: ein bunter Mix aus geschlossenen Hänge- und Vitrinenschränken, gepaart mit offenen Regalen und deckenhohen Hochschränken. Unterschiedliche Oberschranktypen zu kombinieren, hat man sich bei den von Haus aus verspielteren, insbesondere französischen Landhausküchen abgeguckt, nur eben ohne Kranzgesimse oder Pilaster. Küchenschränke, die auf diese Weisen Einblick gewähren, bieten ihren Besitzern und Gästen abwechslungsreiche Augenfreude:

Und dann gibt es ja auch noch die Möglichkeit, auf Hängeschränke ganz zu verzichten. Optisch entsteht dadurch beim Arbeiten in der Küche natürlich mehr Weiträumigkeit – gerade, wenn es sich um kleinere Räume handelt. Natürlich sich aber gerade in kleinen Küchen das Dilemma auf, trotz kleiner Fläche das Optimum an Stauraum zu erschaffen. Zu diesem Zweck die Höhe auszunutzen, liegt auf der Hand. Will man in einer 8-qm-großen Küche auf Hängeschränke verzichten, muss zuerst bei Kleingeräten, Geschirr und Vorratshaltung Verzicht geübt werden: