Küchen-Arbeitsplatten müssen einiges aushalten

Daher sollten Sie Aussehen, Haltbarkeit und Preis sorgfältig abwägen.

Kunststein-Arbeitsplatte

Eine der wichtigsten Entscheidungen beim Kauf einer neuen Küche ist die für Ihre Arbeitsplatte. Denn kein anderes Küchenelement wird so stark beansprucht und prägt gleichzeitig so maßgeblich das Design!

Das Image von Arbeitsplatten hat sich gewandelt. Jahrzehntelang mussten diese am stärksten beanspruchten Küchenflächen vor allem schnitt- und hitzefest sein, wasserabweisend, hygienisch und leicht zu reinigen. Doch das hat sich geändert. Mit der Bedeutung der Küche als Teil des Wohnbereiches und repräsentativer Raum sind Arbeitsplatten zum Prestige-Objekt avanciert. Neben vielfältigeren Materialien, aus denen sie mittlerweile gefertigt werden, haben sich auch die Herstellungsverfahren erweitert, sodass wie echt aussehende Imitate auch für Sparfüchse erschwingliche Lösungen bieten.

2007 lag der Anteil von Hochdrucklaminatplatten (HPL) noch bei 83 Prozent. Das ist schon lange nicht mehr so. Der Trend zu natürlichen Materialien hat Naturstein zu großem Aufschwung verholfen. Dazu bedienen die Innovationen rund um Kunststein die Angebotsvielfalt. Außerdem halten Glas, Beton und Keramik Einzug in die Küche. Gerade beim Wunsch nach Purismus und unauffälliger Farbgebung liefern sie entsprechenden Mehrwert. Waren ausdrucksvolle Steinmaserungen in den 80er- und 90er-Jahren noch angesagt – wer es sich leisten konnte, wählte Granit, andere das Imitat – sollen sich Arbeitsflächen heute am liebsten Ton in Ton ins Küchenmöbel einfügen. Dazu gehört auch der Trend zu dünnen Platten. Die frühere Vorliebe für Wuchtiges ist lange passé.

So viel kosten Küchenarbeitsplatten im Durchschnitt

  • Küchenarbeitsplatten aus laminiertem Holzfaserwerkstoff kosten zwischen 10 und 60 Euro pro Meter.
  • Bei Echtholz steigen die Preise stark an. Hier muss man je nach Holzart mit 200 bis 500 Euro rechnen.
  • Natursteinarbeitsplatten sind dagegen für 100 bis 400 Euro erhältlich.
  • Kunststein bzw. Quarzkomposit (Marken wie Silestone, Dekton, CaesarStone, Zodiaq) ist mit 250 bis 400 Euro teurer wegen seiner porenfreien Oberfläche. Allerdings bestimmt auch hier die Plattenstärke den Preis mit.
  • Arbeitsplatten aus Mineralwerkstoff (z.B. Corian) erhält man ab 500 Euro pro Meter. Das Material ist teurer als Granit, dafür in der Bearbeitung günstiger.
  • Der Preis für Arbeitsplatten aus Keramik beginnt bei 600 Euro. Eine individuell passend gebrannte Keramikarbeitsplatte kostet mindestens 1000 Euro.
  • Arbeitsplatten aus Glas haben in den letzten Jahren den Küchenmarkt erobert. Gerade weil sie so dünn sind und glänzen, sehen sie besonders elegant aus. Im Idealfall handelt es sich um Sicherheitsglas, erhältlich ab 300 bis 1000 Euro.
  • Eine Küchenarbeitsplatte aus Beton wird passend gegossen. Polierung und Versiegelung sind außerdem aufwändig. Der Preis pro Meter liegt daher keinesfalls unter 400 Euro, es sei denn, man nimmt es selbst in die Hand. Ist aber kniffelig.
  • Edelstahlarbeitsplatten gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen von ganz billig bis ganz teuer.
  • Mit Fliesen belegte Arbeitsplatten sieht man heute so gut wie gar nicht mehr. Je nach Kachelart rangieren die Preise von günstig bis kostspielig. Auch hier bietet sich die Möglichkeit, selbst zum Fliesenleger zu werden. Saubere Kanten geben am Ende den Ausschlag, ob's auch gut aussieht!

Entscheidungskriterien für das Material Ihrer Arbeitsplatte

Weil es für Arbeitsplatten heute in Sachen Materialien, Farben, Formate und Stile so unglaublich viele Möglichkeiten gibt, sollten Sie sich ein paar wichtige Fragen beantworten, bevor Sie sich entscheiden. Ganz maßgeblich ist nicht nur die Optik, sondern auch die Frage, wie sehr Sie Ihre Arbeitsplatte belasten werden. Grundsätzlich kann man den oben gelisteten Arbeitsplattenarten folgende Materialeigenschaften zuschreiben:

Hochdrucklaminat: Preisgünstig, härter als Holz, aber nicht so langlebiges Material. Licht- und geruchsunempfindlich und in einer großen Auswahl an Farben und Designs zu haben. Die Oberfläche ist jedoch hitze- und schnittempfindlich.

Massivholz: Langlebiger, nachwachsender Rohstoff mit natürlicher Ausstrahlung und seidiger Haptik. Wirkt antistatisch und sorgt für ein angenehmes Raumklima. In zahlreichen Holzarten erhältlich, von klassischer Eiche bis zum modernen Bambus. Flecken- und wasserempfindlich.

Naturstein: Aus Granit, Marmor, Schiefer oder Kalkstein passt Naturstein gut zum Landhaustil oder in die Luxusküche. Meistens gut versiegelt und dennoch nicht ganz unempfindlich gegen färbende Lebensmittel oder Fruchtsäuren.

Glas: Für die erhöhte Bruchfestigkeit mit einem speziellen Härteverfahren hergestellt. Ein eleganter Blickfang, vor allem farbig und in matt-satinierter Ausführung. Nicht kratzfest, jedoch sehr hygienisch und leicht zu reinigen. Allerdings laut im Kontakt mit Geschirr usw.

Mineralwerkstoff: Massiver, durchgefärbter, moderner Verbundwerkstoff aus mineralischen Bestandteilen und Acryl. Elegante, samtartige, homogene und porenfreie Oberfläche mit Tiefenwirkung und seidiger Haptik. Kommt ohne Versiegelung aus, ist sehr pflegeleicht und lebensmittelecht.

Porzellankeramik: Für die Luft- und Raumfahrt entwickeltes Material mit hohem Härtegrad. Sehr langlebig, auch nach intensivem Gebrauch und häufiger Reinigung. Absolut UV-beständig und von geringem spezifischem Gewicht. Gläser klirren aufgrund der harten Oberfläche.

Fliesen: Schnittfest, hitzeunempfindlich. Je nach Fliesenart- und größe variiert auch ihre Haltbarkeit gegenüber Schlägen. Eingefasst von einem Holzrahmen leicht vor Ort einbaubar. Fugen jedoch sehr anfällig gegenüber Verschmutzung.

Beton: Bedingt belastbar und hitzebeständig, säureempfindlich, jedoch kratzfest. Regelmäßiges Imprägnieren schützt vor Fruchtsäure-Flecken und wappnet gegen das Eindringen von Wasser. Die entstehende Patina trägt zum Charme von Betonarbeitsplatten bei.