Türsysteme für jede Küche
Öffnungsmechanismen-Beispiele für Ober- und Unterschränke
Beitrag lesenErgonomie in der Küche hat in erster Linie mit Arbeitshöhe zu tun. Gerade wenn man – wie es häufig getan wird – im Stehen schnippelt, rührt und knetet, sollte die Höhe der Arbeitsplatte passend zur Körpergröße sein. Was aber, wenn in einer Küche nicht nur eine(r) kocht, sondern zwei oder mehrere Personen am Werk sind, die unterschiedliche Körpergrößen besitzen?
Für solche Fälle bietet die Küchenindustrie inzwischen Techniken und Mechaniken an, mit denen Arbeitshöhen variabel werden und individuell angepasst werden können. Dies geschieht mittels Elektromotor und Pneumatik. Entsprechende Hubsockelsysteme werden z. B. von Kesseböhmer entwickelt, einem Spezialunternehmen für Ergonomietechnik und Beschlagsysteme in Niedersachsen.
Unter der Bezeichnung „ergoAgent“ oder „Ergomatic“ werden Module dieser Art von diversen Küchenherstellern genutzt. Sie können bei Arbeitsplatten auf Küchenzeilen, aber auch Kücheninseln zum Einsatz kommen. Ihre Hubkraft von 1.000 Kilogramm erlaubt freie Wahl bei Material und Ausstattung. U. a. bei Küchen von Ballerina und Sachsenküchen wird dieses Pneumatik-System eingesetzt, das Tische und Arbeitsplatten per Handgriff stufenlos um bis zu 20 cm höhenverstellbar macht:
Wie wichtig ein körpergerechter Abstand zwischen Handauflagefläche und Schulterhöhe ist, wissen Viele von der Arbeit am Computer: Wenn die Ellenbogen zu stark abgeknickt sind, oder wenn die Blickrichtung eine zu starke Kopfneigung verursacht, macht sich das nach einiger Zeit im Nacken oder in Unterarmen, Fingern oder im Handgelenk spürbar. Umso schlimmer, wenn man als passionierte(r) Freizeitkoch/-köchin durch solche Wehwechen von seinem/ihrem Hobby abgehalten wird. Meist merkt man es erst, wenn es quasi zu spät ist.
Tatsächlich zeigte eine Studie der TU Darmstadt, dass die Arbeitsplatte der eigenen Küche oder der Mietwohnungsküche, gemessen an der eigenen Körpergröße, bei den Allermeisten zu hoch oder zu niedrig eingestellt ist. Idealerweise befindet sich die Arbeitsplatte in der Küche 10 bis 15 cm unterhalb des Ellenbogens. Wer jetzt nachmisst und feststellt, dass dem nicht so ist, kann jederzeit noch nachrüsten. Und man braucht nicht zu verzweifeln, wenn sich die Arbeitsplatte nicht auf einer Kücheninsel, sondern einer Küchenzeile befindet. Denn sogar auch die Küchenspüle kann mit angehoben und abgesenkt werden. Dazu braucht es lediglich einen flexiblen Schlauchanschluss. Am besten erkundigt man sich lokal bei einem handwerklich versierten Küchenstudio – oder wagt sich selbst an den Umbau!
Wenn Sie üblicherweise im Stehen kochen: Heben Sie zwischendrin ein Bein oder – noch besser – stellen mal das ein oder andere Bein auf einem Fußhocker ab und sorgen so für eine Entlastung des unteren Rückens. Denn längeres Stehen ohne Gewichtsverlagerung und Bewegung im Becken macht steif und belastet auf Dauer die Lendenwirbelsäule. Das kann sich dann auch weiter oben in der Halswirbelsäule bemerkbar machen.
Wenn Sie sich beim Kochen an Rezepten orientierten: Legen Sie Kochbuch, Kochmagazin, Smartphone oder Tablet nicht plan auf die Arbeitsplatte, sondern lehnen es wenigstens aufrecht an die Wand. Besser noch, Sie haben für diesen Zweck eine Halterung, um das Rezept vis-à-vis vor Augen zu haben, also ohne den Kopf senken zu müssen und nach unten zu blicken. Langes Nach-unten-Sehen kann nämlich auch bei einer ergonomischen Arbeitshöhe nach gewisser Zeit auf den Nacken gehen.