Küche vorher nachher, Teil 2

Ersatz einer Küchenzeile von Ende der 1950er-Jahre

Auch bei dieser alten Küche (siehe unten) war an Küchenrenovierung nicht mehr zu denken. Gar nicht allein des Alters wegen, auch weil der alte Herd als ramponiertes Solo-Gerät in der gegenüberliegenden Ecke stand und hier nicht integriert werden konnte. Deshalb wurde an der Stelle der bisherigen Küchenzeile eine gänzlich neue mit integriertem Kochfeld eingebaut.

Hochglanz Rot und eine Thekenlösung, die im rechten Winkel von der gleich beschaffenen Küchenarbeitsplatte absteht – auch das ist möglich, selbst wenn der Platz nur für eine kleine Küchenzeile reicht. Zusätzlicher Stauraum kann darüber geschaffen werden. Eine Dunstabzugshaube, die einer schicken Hängelampe zum Verwechseln ähnlich sieht und auch als solche genutzt werden kann, vervollkommnet diese Küchenplanung.


Küchen-Total-Sanierung oder Küchenrenovierung?

Das spricht dagegen, bei dieser alten Küche bloß Arbeitsplatte und Fronten auszutauschen:

1. Materialverschleiß – Küchenschränke verzogen

Die Küchenmöbel bestehen aus Schichtstoffplatten, wobei die Fronten beschichtet sind mit SprelaCart, eine Abkürzung für Spremberg, Lack und Kartonage, woraus auch Resopal hervorging. Massivholz lässt sich mit Tricks wieder gerade biegen. Bei Schichtstoffplatten raten wir davon ab. Außerdem haben auch die integrierten Alu-Griffleisten Schaden genommen.

2. Unschönheit – folienbeschichtete Arbeitsplatte

Der braungemusterte Hornitexbelag auf der Arbeitsplatte ist heutzutage schon so aus der Mode, dass ihm alles fehlt, um Retro-Charme zu verbreiten. Auch wenn die Oberfläche jetzt noch gut in Schuss ist, wird sie intensiver Benutzung sicher nicht mehr lange standhalten. Wenn schon schokoladenbraune Arbeitsplatte, sollte diese heutzutage aus Massivholz oder im angesagten Rost-Look aus Keramik sein.

3. Küchenspüle – abgeplatzte Emaille

Das tiefe emaillierte Stahlspülbecken ist ebenfalls leicht verbogen. An einer Ecke ist die Emaillierung zerstört, und darunter fängt es an zu rosten. Zwischen Spüle, Arbeitsplatte und Küchenschränken sind Lücken, die sich nicht schließen lassen, sodass hier jederzeit Nässe und Verunreinigungen eindringen können. Die Armatur ist bereits entfernt worden, ebenso die Sockelleiste unter dem Spülenschrank

Welche Vorteile bietet der Küchenaustausch?

Nach der Entsorgung der alten Küchenzeile wurden zunächst Wände und Boden erneuert. Doch das wirklich Besondere an der neuen Küche sind die grifflosen, roten Glasfronten, die an den Unterschränken drei schmale mit drei breiten Apothekerauszügen wechseln lassen. Die Griffmulden zum Herausziehen befindet sich hinter den Oberkanten der Schränke. Insgesamt bietet die neue Küchenzeile nun

  • viel mehr Noblesse durch ausgefallenes Design, Vielseitigkeit durch den Essplatz, Pflegeleichtigkeit durch geschlossene Fronten;
  • viel mehr Funktionalität durch Kochfeld, Design-Dunstabzug, herausziehbare Schlauchbrause und Stauraum durch Oberschränke bis unter die Decke, die trotzdem Kopffreiheit bieten, weil sie nur 15 cm tief sind.