Die Kunst, eine kleine Küche perfekt einzurichten
Kleine Küchen planen nach der Devise: Weniger ist mehr!
Die Küchenmeile 2023, die wichtigste Fachmesse der Küchenindustrie, hat wieder einmal ihre Tore geöffnet und präsentiert die neuesten Entwicklungen, Trends und Innovationen in der Welt der Kücheneinrichtung. Die Veranstaltung zieht jedes Jahr Hersteller, Händler, Designer und Küchenliebhaber aus aller Welt an. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf thematische Schwerpunkte und Neuerungen, die auf der Küchenmeile 2023 vorgestellt werden.
An oberster Stelle steht ein Mehr an Farb- und Frontentypen. Grifflose Lackfronten – ob matt oder glänzend lackiert – liegen fortan sogar im Preiseinstiegsbereich. Naturverbundenes Olive- oder Eucalyptus-Grün, rötliches Amarant oder Orientrot und wohnliches Creme-Magnolia mit höherem Grauanteil sowie Greige (Grau-Beige) sind die neuen Trendfarben. Dramatische Marmor-Maserung, teils in gewagter Farbgebung, wirken wie Naturstein, sind aber aus Keramik (siehe Titelbild next125). Sämtliche Holzmaserungen bekommen Küchenkunden auf Wunsch nun waagerecht oder senkrecht verlaufend, bei Impuls programmübergreifend.
Rillenfronten sind jetzt überall anzutreffen, und die Zusammenstellung bei dieser next125-Küchenzeile beweist, dass sie auch sehr gut mit planen Holzfronten im selben Farbton zusammenpassen:
Schlichte, aber elegante Designs sind in Mode, und Hersteller präsentieren Küchen, die die Essenz des "Weniger ist mehr" verkörpern. Diese Designs bieten Funktionalität ohne überflüssigen Schnickschnack. Ein Beispiel dafür ist der reduzierte Landhausstil mit neuen grifflosen Rahmenfronten z.B. von Häcker …
… oder auch von Schüller:
Auch die minimalistische Neuinterpretation dieses Buffetschranks unten von Impuls steht für den anhaltenden Trend zu klaren Linien und einer minimalistischen Ästhetik:
Individualisierungsmöglichkeiten in Design und Format stehen bei den Neuerungen ganz oben, die Küchenhersteller wie Häcker oder Junius besonders herauskehren. Dazu gehört ein größeres Spektrum bei der Sockelgestaltung – vom farblich zur Küchenfront passenden bis hin zum verspiegelten Küchensockel, der die Küche wie schwebend erscheinen lässt:
Bei nahezu allen Fronten gibt es die Möglichkeit, die gesamte Umgebung in ein und derselben Frontfarbe zu gestalten: vom Küchensockel über Regale und Nischenverkleidung bis zu den Wangen. Wer sich bei der Frontauswahl für eine Grifflosvariante entscheidet, kann sich über die neuen Kehlleisten-Designs freuen. Häcker erweiterte sein Farbsortiment um Kehlleisten im edlen Farbton Bronze gebürstet und bietet zusätzlich eine integrierte LED-Beleuchtung für L- und C-Kehlleisten an, sogar auf zwei Ebenen:
Das von LEICHT erfundene Raum-in-Raum-Konzept, Küchenhochschränke so zu bauen und anzuordnen, das sie einen versteckten Hauswirtschaftsraum erschaffen, ist jetzt von vielen anderen Küchenherstellern aufgegriffen worden – präsentiert als "Geheimtür", weil sich eine 60 cm breite Durchgangstür neben gleich breiten Schranktüren nicht auf Anhieb erkennen lässt. Auch das auf Blum zurückgehende Pocketsystem haben jetzt viele Küchenhersteller integriert. LEICHT präsentierte als Neuerung, dass die faltbaren Einschubtüren nun nicht mehr herausgezogen werden müssen, sondern auf kurzen Zug von selbst aus ihrer Nische fahren:
Küchen in den Hintergrund treten zu lassen – das gelingt zunehmend auch dadurch, dass der Rest des Raums oder auch der Wohnung im selben Farbton und in gleicher Machart möbliert wird. Dementsprechend dürfte es kein Problem mehr sein, egal, bei welchem Hersteller man seine Küche kauft, dort auch für den Heimarbeitsplatz, die Garderobe, ja sogar für Kleiderschränke die passenden Möbel zu finden. Ein weiterer großer Schwerpunkt auf der Küchenmesse sind nachhaltige Lösungen: Jeder Küchenhersteller stellt umweltfreundliche Küchenmaterialien, energiesparende Geräte und Recycling-Initiativen vor. Die Küche wird zunehmend zu einem Ort, an dem Nachhaltigkeit, Design und andere Wohnbereiche Hand in Hand gehen.
