Küche vorher nachher, Teil 3

Aus Esszimmer und Küche der 1980er-Jahre wird Inselküche

Wenn Wände fallen, sind Küchenumbauten immer besonders imposant. Das ist Küchenmodernisierung par excellence. In vielen Wohnungen und Häusern hat in den letzten Jahrzehnten so eine Veränderung stattgefunden. Sie ist natürlich am alleraufwändigsten. Dafür sorgt das Ergebnis meistens für große Begeisterung. Denn die Küche, die vorher allein aus Platzgründen nur zum Kochen bestimmt war, ist nun einladend und gesellschaftstauglich geworden.

Hier unten sehen Sie, wie die Küche und das nebenliegende Esszimmer – typisch für die 1970er- und 1980er-Jahre – vorher ausgesehen haben. Allein die farbliche Gestaltung kommt einem heute beinahe unerträglich vor. Aber damals gab es auch noch nicht so viele (bezahlbare) Möglichkeiten im Küchendesign. Dadurch dass die Küchentypen bei gleichzeitig sinkenden Preisen an Vielfalt zugenommen haben, können sich immer mehr Menschen so einen Totalumbau leisten.

Küchen-Total-Umbau oder Küchenrenovierung?

Das sprach alles dagegen, die alte räumliche Trennung zwischen Küche und Esszimmer beizubehalten:

1. Licht – Küche zu dunkel

Die vorherige Küchensituation war schlecht mit Tageslicht versorgt. Im Bild nicht zu sehen, besaß sie nur ein 80 cm breites Fenster über Eck neben dem Kühlschrank. Dadurch war man beim Kochen zu jeder Tageszeit auf künstliches Licht angewiesen. Stimmung und Atmosphäre hatten eher etwas von einem Abstellraum. Obwohl dafür Platz gewesen wäre, war man nicht geneigt, sich in diesem Raum länger als nötig aufzuhalten, geschweige denn hier gemeinsam zu essen.

2. Einbaugeräte – laute Betriebsgeräusche

Damit Kochdünste nicht ins Esszimmer abdampften, musste der Dunstabzug auch noch lange nach dem Kochen eingeschaltet bleiben. Das Gerät war mit den Jahren laut und klapprig geworden. In Betrieb schepperte und dröhnte es. Doch ein Austausch wäre nur möglich gewesen, wenn man die gesamte obere Hängeschrankreihe abmontiert hätte. Geräuschbelastung ergab sich auch durch den Kühlschrank und den Heißluftbackofen, dessen Ventilator verschmutzt war und nicht mehr richtig saß.

3. Fliesen – Risse und verschmutzte Fugen

Die braun-beigen Kacheln und Fugen gefielen überhaupt niemandem der Bewohner mehr. Über die Jahre war die Keramik teils auch gesprungen. Beim Abbau zeigten sich auch viele Stockflecken hinter den Schränken. Am schlimmsten sahen die Fugen aus, die sich gerade oberhalb der Kochstelle nicht mehr hatten reinigen lassen. Um Fliesenspiegel und Küchenboden zu erneuern, musste die gesamte Einbauküche abgebaut werden. Anstatt die Küche anschließend wieder aufzubauen, wurde sie entsorgt.

Welche Vorteile bietet diese Küchensanierung?

Nach Abbau der alten Küche wurde auch die Wand zum Esszimmer herausgeschlagen, die zum Glück keine tragende war. Ursprünglich hatte die Familie noch erwogen, die reine L-Form der Küche beizubehalten oder anstelle der alten Wand eine Küchentheke einzubauen. Der Familienrat entschied sich schlussendlich für eine Kücheninsel, die – mit offenen Regalen ausgestattet – ein wohnliches Flair verbreitet. Am Ende waren sich alle einig, dass die neue Küche nun

  • viel mehr Anlass für gemeinsames Kochen bietet und dem Zusammenleben richtig gut tut. Niemand drückt sich mehr um Küchenarbeiten wie Ausräumen des Geschirrspülers oder Wischen des Bodens. Die Familie hat auch viel mehr Lust, Freunde einzuladen, die gerne zu Besuch kommen;
  • pflegeleichter ist durch leicht zu reinigende Oberflächen und einen Backofen mit Pyrolyse (große Hitze), Katalyse (spezielle Beschichtung) und Hydrolyse (Selbstreinigung unter Dampfeinwirkung). Auch der neue, viel leisere Dunstabzug begeistert, genauso wie der neue Kühlschrank mit mehreren 0-Grad-Klimazonen.