Wohnlich: Küchen im gekonnten Materialmix

Wieso muss in der Küche immer alles dieselbe Front haben?

Kombinierte Küchenzeile mit amerikanischem Kühlschrank, Facettentüren und Edelstahlgeräten

Bei dieser Küchengestaltung wurden verschiedene Materialien, Oberflächen und Küchengeräte gekonnt kombiniert: Furnierte, massive und lackierte Holzoberflächen, Keramik und Edelstahl. Obwohl nicht aus einem Guss, ergibt die Zusammenstellung insgesamt ein harmonisches Bild. Bei näherem Hinsehen liegt das auch daran, dass jede Oberflächenart auch einen Funktionsbereich in der Küche kennzeichnet: Edelstahl markiert die Einbaugeräte, Naturholz die Arbeitsflächen und den Essbereich, Weißlack die Küchenschränke und Küchenschubladen.

Viele Umstände sorgen dafür, dass Einbauküchen erweitert oder umgestellt werden müssen. Gerade in Städten wie Köln oder Dortmund, wo Mieter ihre Küche in der Regel beim Auszug mitnehmen – ganz anders beispielsweise in München, wo Einbauküchen meist fester Bestandteil einer Wohnung sind. Aber auch ein Gerätetausch kann es erforderlich machen, das vorher einheitliche Küchenfronten-Bild zu unterbrechen – in solchen Fällen zum Beispiel, in denen die Küchenfront nicht mehr lieferbar ist oder das neue Gerät tiefer ist als die nebenstehenden Küchenschränke.

Keine Angst vorm Stilmix in der Küche: Worauf Sie achten sollten

Die Kombination verschiedener Oberflächen und Stile kann die Kücheneinrichtung bereichern und ihr einen individuellen Stil verleihen. Doch wahllos kombinierte und allzu abwechslungsreiche Fronten wirken auch sehr schnell unruhig und stillos. Das obige Küchenbeispiel zeigt, was wichtig ist, damit das nicht passiert: Alle Arbeitsflächen sollten auf dieselbe Oberfläche setzen, genauso alle Küchenschränke und -auszüge. Bei den Geräten sorgt Edelstahl für einen einheitlichen Look, gerade auch, wenn die Geräte von verschiedenen Herstellern stammen.

Das oben gezeigte Küchenbeispiel zeigt zusätzlich, dass Küchenelemente unterschiedlichen Designs nicht frei stehen müssen. Im Gegenteil ergibt sich gerade durch ihren Zusammenbau zu einer geschlossenen Küchenzeile ein apartes Patchwork. Die im Holzton von Arbeitsflächen und Küchensockel gewählte Abschlussleiste schafft eine optische Klammer. Sorgfalt bei der Montage, gleiche Einbauhöhe aller Elemente und passgenauer Zuschnitt der Arbeitsplatten sind freilich alles entscheidend, damit so eine Zusammenstellung auch wirklich gelungen aussieht.

Kombinierte Küchengeräte: Warum Edelstahloberflächen immer passen

Mit glänzendem, widerstandsfähigem Edelstahl verleiht man jedem Küchenhaushalt einen Touch von Profiküche. Gebürstet ist Edelstahl vielleicht noch etwas schicker. In jedem Fall bietet sich die silbrige Oberfläche gerade dann an, wenn es nicht möglich ist, die Geräte vollintegriert hinter passenden Küchenfronten einzubauen. Edelstahl lässt sich wunderbar kombinieren und passt daher auch gut zu Naturholz und Mattlack. Handelt es sich beim vorhandenen Kühlschrank um ein älteres Unterbaumodell, bietet sich vielleicht rein aus Gründen des geringeren Stromverbrauchs eine Neuanschaffung an. Evtl. kann man auch nur die Kühlschranktür gegen eine mit Edelstahloberfläche austauschen.

Dunstabzugshaube und Kamin sind bei der Küche oben ebenfalls aus Edelstahl, genauso die Relingstange und die Küchenspüle. Die zwei Regalborde am Kamin der Haube machen noch einmal mehr deutlich, wie schön sich Naturholz und Metall kombinieren lassen. Das Holzbesteck an der silbernen Relingstange und das Schneidewerkzeug im hölzernen Messerblock ergänzen den Materialmix, der diese Küche ausmacht. Die Holz-Lamellen-Jalousie und die im selben warmen Holzton gehaltene Ess-/Sitzgruppe komplettieren das ganze Ensemble. Der zurückhaltene Fliesenboden nimmt alle Farbtöne noch einmal in sich auf. Zusatzelemente aus Glas sind in einer Küche nie verfehlt, ob in der Gerätefront oder der Schranktür.