Welche Bodenbeläge eignen sich in der Küche am besten?

Pflegeleicht, geräuschdämmend, angenehm unter den Füßen – alles Anforderungen an den Küchenboden

Grauer Hochglanz-Fliesenboden in der Küche

Fussboden in der Küche? Hier fällt immer irgendetwas herunter, läuft aus, geht daneben, spritzt. Szenarien, die man bei der Materialwahl vor Augen haben sollte. Fliesen, vor allem hochglänzende, stehen für elegante Küchen, doch was hier zu Boden stürzt, geht meistens auch zu Bruch. Die Bodenpflege ist dagegen einfach: Bei normaler Beanspruchung genügt es, Kacheln feucht zu wischen. Glasierte Fliesen sollten natürlich keinesfalls mit kratzenden und schmirgelnden Stoffen gereinigt werden. 

Auch wenn Küchenböden einiges aushalten müssen – Robustheit ist nicht das einzige Kriterium, nach dem Sie das Material Ihres Küchenfußbodens auswählen sollten. Je härter der Untergrund, um so mehr geht kaputt, das nach unten fällt. Und langes Stehen auf einem sehr harten Boden beansprucht die Gelenke weitaus mehr als ein Boden, der nachgibt, wie Holz, Kork oder Linoleum. Neben der Pflegeleichtigkeit stellt auch die Wärmedämmung eine entscheidende Anforderung dar: Optimale Dämmung sorgt auch ohne Fußbodenheizung für einen fußwarmen Boden.

gestreifter Laminat-Fussboden in der weissen kueche

Fliesen, Parkett oder Laminat für den Küchenboden

Auch der Untergrund hat bei der Wahl des passenden Fussbodens allein aus Kostengründen ein Wörtchen mit zu reden. Sollen Fliesen verlegt werden, muss der Untergrund ebenflächig, fest, tragfähig, trocken, frei von haftungsmindernden Stoffen und rissfrei sein. Ist dies nicht der Fall, muss evtl. im Vorfeld Estrich im Nassverfahren aufgetragen werden. Kommen Parkett oder Laminat ins Spiel, können Unebenheiten mit speziellen Unterlagen ausgeglichen werden. Es ist meistens nicht ratsam, auf bestehenden PVC oder Teppich zu verlegen. In der Folge sind Schimmelbildung und Fäulnis nicht auszuschließen. Auch von Laminat auf Laminat ist abzuraten. Bei mineralischen Untergründen empfehlen Oberbodenhersteller den Einbau einer Dampfbremse oder Dampfsperre.

Geh- und Trittschalldämmung in Ihrer Küche

Mit Gehschall sind Geräusche gemeint, die durch das Begehen eines Fußbodens im begangenen Raum entstehen. Diese Problematik hat in den vergangenen Jahren durch den verstärkten Einsatz harter und damit „lauter“ Bodenbeläge wie z.B. Laminat an Bedeutung gewonnen. Je unnachgiebiger der Boden, um so lauter das „Klack-Klack“. Trittschall ist, was in den untenliegenden oder angrenzenden Räumen wahrgenommen wird. Gerade in offenen Küchen können zu harte Böden den Geräuschpegel extrem in die Höhe treiben. Kork weist gegenüber Laminat einen sehr viel geringeren Trittschall auf. Dieser wird jedoch auch von der verwendeten Dämmunterlage beeinflusst. Moderne Unterlagen bieten speziell für Laminat eine erhebliche Schallverminderung durch das Absorbieren der Schrittgeräusche. Leise Hartböden sind Profi-Sache!

PVC oder Linoleum für den Küchenfußboden

PVC oder Vinyl gilt als pflegeleichter und sehr günstiger Bodenbelag. Im Unterschied zu Linoleum ist PVC aus Kunststoff. Linoleum, das gerade ein echtes Revival feiert, besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen. PVC-Bodenbeläge imitieren heutzutage fast täuschend echt Holzböden, Steinfliesen und Mosaik. Dasselbe gilt für Linoleum, ein besonders strapazierfähiger und von Natur aus antistatischer Bodenbelag, der wegen seiner Umweltfreundlichkeit an Bedeutung gewinnt. Linoleum wird generell vollflächig verklebt, was man besser dem Experten überlässt. PVC kann in kleineren Räumen auch lose verlegt oder mit Klebeband fixiert werden.

Bei beiden Materialien muss der Untergrund glatt und fest sein. Schon kleine Erhebungen und Risse treten irgendwann deutlich zutage. Besonders kritisch ist ein alter Holzfußboden, bei dem sich die Fugen zwischen den einzelnen Dielen bald im PVC oder Linoleum abzeichnen werden.

PVC-Boden Holzoptik in der Küche

PVC ist gegenüber gebohnertem Parkett oder Hochglanz-Fliesen auch rutschfest. Linoleum hat von Haus aus antibakterielle Eigenschaften. Das kann in einem Haushalt mit Kleinkindern, die auf dem Boden herumkrabbeln, besonders wichtig sein. Preisgünstiger ist Vinyl und wie PVC griffig und federnd. Auch steht es in so breiten Rollen zur Verfügung, dass der Fußboden nahezu fugenlos verlegt werden kann.

Weitere Kriterien vor der Entscheidung für einen Küchenboden

Beziehen Sie auch das Verhältnis der Küche zum Rest der Wohnung bzw. des Hauses in Ihre Überlegungen mit ein. Wenn Sie von der Küche in angrenzende Räume oder auf die Terrasse schauen können, sollten die beiden Bodenbeläge optisch zueinander passen. Entweder indem Sie auf Kontrast setzen, weil Sie die Küche optisch trennen möchten, oder indem Sie denselben Fußbodenbelag verwenden, weil Sie es vorziehen, dass die Küche mit den Nachbarräumen visuell zu einer Einheit verschmilzt. Gerade kleine und offene Küchen wirken größer und einheitlicher, wenn in der Küche derselbe Boden verlegt wird wie in den angrenzenden Räumen.

Denken Sie auch an die Pflegeleichtigkeit: Küchenböden sollten unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und leicht zu reinigen sein. Das ist nicht nur eine Frage des Materials, sondern auch der Oberflächenform. So sieht man immer wieder in Küchen den klassischen Noppenboden. Sicher hält der einiges aus, aber Sie werden ihn niemals richtig sauber bekommen, es sei denn, Sie wischen jede Noppenerhebung einzeln mit der Hand. Ähnliche Schmutzfänger sind tiefe Fugen oder Reliefs in Fliesen, PVC und Co. Auch die inzwischen bei vielen Wohnungsgesellschaften so beliebten rutschfesten Kacheln entpuppen sich als echte Plage beim Wischen, weil sie den Schmutz wie ein Klettband anhaften lassen.